IWRM-SUMAR (Sustainable Management of Water in Arid and Semi-arid Regions)

Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung– UFZ, Department Cathyd, organiserten eine Flugkampagne gemeinsam mit Kollegen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), um zu verstehen, wie viel und an welchen Stellen Süßwasser aus submarinen Quellen ins Tote Meer fließt.

Trinkwasser ist in den ariden Gebieten um das Tote Meer ein knappes Gut. Die Grundwasserneubildung reicht nicht aus, um den jährlichen Wasserverbrauch zu decken. Als Folge davon sinken nicht nur die lokalen Grundwasserspiegel immer tiefer. Ebenso fließt immer weniger Wasser zum Toten Meer, das momentan um ca. 1,10 m jährlich absinkt. Dies hat weitreichende Folgen auf Trinkwasserbrunnen und Quellen im Umland, von denen immer mehr trocken fallen. Zu den wenig verbleibenden Zuflüssen ins Tote Meer zählen oberirdische Quellen und unterirdische submarine Süßwasserquellen. Durch sie gehen einerseits riesige Süßwassermengen, die für die Versorgung der Bevölkerung wichtig wären, verloren. Andererseits verhindert dieser Zustrom ins Tote Meer ein noch rascheres Absinken. Um zu verstehen, wie viel und an welchen Stellen Süßwasser aus submarinen Quellen ins Tote Meer fließt, organiserten Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung – UFZ, Department Cathyd, eine Flugkampagne gemeinsam mit Kollegen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).

Thermalaufnahme Westufer Totes Meer bei Darga.
Die Wasserzuflüsse sind an den roten Farben gut zu erkennen (Bild: SUMAR-Projekt).

In nächtelanger Detailarbeit wurde das gesamte Westufer des Toten Meers mit Thermalkameras fotografiert und tagsüber parallel mit Luftbildern aufgenommen. Die Bilder zeigen die Wärmeabstrahlung der Geländeoberfläche als Farbsprektrum (rot warm, blau kalt). Mit dieser Methode gelang es erstmals, flächendeckend die oberirdischen und unterirdischen Wasserzutritte ins Tote Meer zu kartieren. Über Direktmessungen und Probenahmen mit Hilfe von Tauchern vom Max Plank Institut (MPI) in Bremen wurden die zutretenden Wassertypen gemessen um die Herkunft und Entstehungsgeschichte genauer bestimmen zu können. Eine überraschende Entdeckung war der Fund von niederen Lebensformen (Algen, Bakterien) im Toten Meer entlang der submarinen Quellen.

Ansprechpartner

  • Dr. Stefan Geyer, UFZ

    • Telefonnummer: 0345 558 5217
    • E-Mail-Adresse: stefan.geyer@ufz.de
    • Homepage: http://www.ufz.de/index.php?de=17692